Wie kam es zu diesem Elchspruch? F.W. Bernstein erklärte das anlässlich einer Ausstellung am 28.04.2002 so: "Das war mitten in den 60er Jahren in einer kalten Nacht auf der Rückfahrt von Paris nach Frankfurt; Ebi Brügel am Steuer, am Diktaphon - so hießen die kleinen Bandgeräte damals - Robert Gernhardt, Fritz K. Waechter und ich, F.W. Bernstein.
Wir improvisierten Tierzeiler, die wir später in "Die Wahrheit über Arnold Hau" veröffentlichten. Es sind eine Menge Verse zusammen gekommen im Kapitel "Tierwelt - Wunderwelt", etwa:
Der Habicht fraß die Wanderratte
nachdem er sie geschändet hatte
oder
Man zweifelt rasch an Treu und Glauben
sieht man dem Tiger zu beim Rauben
Ich hab zuerst den Elch gereimt. Gernhardt zog rasch nach mit
Die schärfsten Kritiker der Molche
waren früher ebensolche
zu spät! Der Elch ist in die allgemeine sprachliche Umlaufbahn geraten - da soll er auch fortan bleiben. Es hatte aber auch literarische Spätfolgen: Herbert Rosendorfer lieferte "Variationen über ein Thema von F.W.B.":
Mag der Kritiker der Schwalben
recht behalten, meinethalben."
Der Elch-Spruch führt allerdings auch ein Eigenleben, er wurde Berthold Brecht zugeschrieben und als finnisches Sprichwort gehandelt, in der Bildzeitung kam er mal und sogar auf einer Todesanzeige hat er schon mal Platz gefunden.Hunderte von Varianten fanden Freunde im Internet, vor Jahren auf einer "Musty's Maddening Maze" - Page. Gibt es die noch?Weitere Elchsprüche:
Herr Elch ist gross, sein Hirn ist klein
und sein Verhalten sehr gemein.
Elche, Molche, ich und du sind tabu!
Wer geht so bloede uebern Hof?
Es ist der Elch, und der ist doof!
Eine weitere Elcherwähnung gibt es noch bei mir; und zwar in "Elche, Molche ich und du".