Home Amüsantes Awards Galerie Kontakt Links Neues Quellen Bohuslän Pilze

 

Ein UFO-Elch auf dem Hunneberg!

 
Anderes

Was Medien aus Alltäglichkeiten machen können - på svenska

Viele erinnern sich sicher an den mystischen toten Elch, der im August 1988  in Långedalen auf dem Hunneberg gefunden wurde. In den Massenmedien wurde behauptet, dass die Lage des Elches, in der er aufgefunden wurde, darauf hindeutete, dass er vom Himmel gefallen sein musste. Alle Beinknochen waren bis zu den Hüften gebrochen und er streckte alle viere von sich. Weil mehrere Personen zur gleichen Zeit UFO - Phänomene über dem Berg gesehen haben wollen, entstand die Theorie, dass der Elch durch ein UFO zu Schaden gekommen sein könnte. Man zog Parallelen zu Vorkommnissen mit merkwürdigen Tierverstümmelungen in Amerika, obwohl es absolut keine Ähnlichkeiten gab.

Bei der Untersuchung des Falles zeigte sich schnell, dass eine Menge erfundene und falsche Informationen in den Massenmedien zirkulierten. Durch die Befragung der Personen, die das Tier gefunden bzw. den Kadaver untersucht hatten, fielen allerdings viele Puzzlestücke an ihren Platz. Es erwies sich, dass der Elch mitnichten in der in den Medien beschriebenen Weise gelegen hat. Tatsächlich wurden die gezeigten Bilder erst geschossen, nachdem die gebrochenen Beine aufgeschnitten waren. Als der Elch gefunden wurde, lag er nach Aussagen des Finders auf dem Brustbein. Außerdem gab es Spuren eines ausgedehnten Todeskampfes, was die Zeitungen verschwiegen hatten.

Das Tier wurde außerdem einige Tage vor dem in den Zeitungen angegebenen Zeitpunkt gefunden. Was beweist, dass eventuelle UFO-Beobachtungen nicht mit dem Elchfund in Verbindung gebracht werden können. Statt dessen deutet alles darauf hin, dass der Elch durch einen elektrischen Schlag, einen Gewitterblitz oder einen Kugelblitz getötet worden ist.

Der Fall mit dem UFO-Elch zeigt deutlich, wie ein relativ normales Ereignis kosmische Dimensionen annehmen kann. Der Elch wanderte fast ein halbes Jahr durch die Lokalpresse, wo das die eine fantastische Behauptung die nächste ablöste. Heute wissen wir, dass die meisten komische Lügenmärchen waren.

Interview mit dem Naturfotografen, der den Elch fand:

Es ist nun schon einige Jahre her, seit der "UFO-Elch" eine Reichsangelegenheit wurde. Aber Du, der den Elch gefunden hast, hast nie über Deine Erlebnisse gesprochen.

Ja, das stimmt, das meiste, was in den Zeitungen stand war vollkommen falsch. Vieles wurde einfach verdreht, damit sie was zu schreiben hatten. Jedesmal, wenn ich die Zeitung anrief und auf die Fehler hinwies, wurde ich abgespeist. Die einzigen, die was sagen durften waren die, die das ganze zu einem Mysterium machen wollten.

Meinst Du, dass die Lokalpresse Deine Angaben ignorierte, obwohl man wusste, dass sie wahr waren?

Natürlich,  einige Fakten wollte man nicht berücksichtigen, weil sie nicht genauso spannend waren wie die UFO-Theorien. Meine Angaben ließen sich halt nicht so gut verkaufen und so wurde über meine Version lässig hinweg gegangen, das ist bitter.

Die veröffentlichten Bilder zeigen nicht die ursprüngliche Lage des Elches wie Du ihn gefunden hast.

Das ist richtig!  Die Bilder zeigen wie er nach der "Schlachtung" aussah. Dass der Elch alle viere von sich streckte und aussah als wäre er vom Himmel gefallen, ist nachträglich erfunden. Außerdem gab es Spuren eines ausgedehnten Todeskampfes in dem Gelände. Das Tier hatte mit den Beinen ausgetreten und dabei halbmondförmige Spuren im  Boden hinterlassen und Büsche geknickt. Außerdem gab es hinter ihm eine lange Bresche im Unterholz, wo er sich langgeschleppt hatte.

Was glaubst Du ist mit dem Tier geschehen?

Ich glaube, dass es vom Blitz getroffen wurde. Ich erinnere mich an ein heftiges Gewitter, das einige Tage bevor ich den Elch gefunden habe über den Berg gezogen ist. Zu der Zeit gab es auch eine Bresche im Wald für die Hochspannungsleitung. Vermutlich schlug der Blitz in die Leitung ein und traf dabei auch den Sumpf, in dem der Elch mit allen Vieren im Wasser stand. Der zuständige Tierarzt erkannte sofort die typischen Verletzungen. Er kannte einige Beispiele, in denen Tiere auf die gleiche Art durch Blitzschlag umgekommen waren.

Diese Angaben tauchten in den Medien niemals auf.

Nein, es wurde totgeschwiegen. Über seine Auffassung wollte die Zeitung nicht schreiben. Die einzigen, die etwas sagen durften, waren die Mystiker, die es immer gibt, wenn sich die Gelegenheit bietet, in die Zeitung zu kommen...

Interview mit dem Distrikttierarzt, der den Elch untersuchte:

Wie kam es , dass du mit dem Fall befasst wurdest, hattest Du zu Anfang den Eindruck, dass es sich um etwas ungewöhnliches handelte?

Nein, es war eine routinemäßige Untersuchung, die ich immer in solchen Fällen mache. Es gab keine Anzeichen auf etwas ungewöhnliches.

Du hattest also nicht den Eindruck als wäre der Tod des Elches ungewöhnlich?

 

 


zurück
 © Maren und Uwe Kamke 2000-2009

 

Aussehen
Elchsuche
Entwicklung
Feinde
Geweih
Jagd
Kunst
Lebensraum
Nahrung
Systematik
Verbreitung
Verhalten
Vermehrung